Das Atelier im Eulenbaumgarten
Im Jahr 1991 pachteten wir einen langgestreckten, herrlich verwilderten Garten am Durlacher Lerchenberg. Seinen Namen erhielt das Grundstück von einem Erlebnis beim ersten Kennenlernen: An den damals ziemlich verfallenen Hütten und an einem kleinen Tannendickicht vorbei gingen wir nach Süden bis zum Ende des Geländes. Es dämmerte bereits und wir kamen durch das hohe Gras nur langsam vorwärts. Am Rand angelangt fiel uns ein hoher, abgestorbener alter Baum auf, der den Platz im Halbdunkel wie eine verwunschene Landschaft wirken ließ. |
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sich ab und zu, wenn wir abends beim Feuer sitzen, sind aber sonst auf
Abstand gegangen. An dem alten Baum haben viele Jahre lang Freude
gehabt, wir schmückten ihn und veranstalteten unter seiner Obhut unsere
Tänze, Sonnwendfeuer und Feste.
Irgendwann - so ist der Lauf der Dinge - hat ihn ein Sturm gefällt, was für uns sehr schmerzlich war. An der Stelle, wo der mächtige alte Stamm gewesen war, erwuchs aus der zerfallenden Wurzel ein kleiner Nußbaum, Symbol des neu ergrünenden Lebens. Dieser Baum ist inzwischen ganz prächtig gewachsen; wir haben ihn an eine sonnige Stelle umgepflanzt, wo er jetzt gleich am Eingang unsere Besucher begrüßt. Und so geht es weiter, tags wird gearbeitet, geübt und getanzt. Abends sitzen wir am Feuer, musizieren, erzählen Geschichten, oder einfach so. Funken steigen hoch empor, ziehen ihre glühende Bahn am Nachthimmel, Gedanken und Träume fliegen mit ihnen. |
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